Zu Besuch bei einem Spiel der GFL: Meine Erfahrungen
|Schon seit längerer Zeit wollte ich ein Spiel der German Football League (GFL) im Stadion besuchen. Klar, den German Bowl besuche ich seit mittlerweile zwei Jahren und werde natürlich auch dieses Jahr dabei sein. Aber das Endspiel der GFL kann man von der Atmosphäre und der Stimmung sicher nicht mit einem normalen Spiel innerhalb der Saison vergleichen.
Der Wunsch, ein ganz normales Football-Spiel der GFL an einem Spieltag innerhalb der Saison zu besuchen, war also geboren. In den vergangenen Wochen kam jedoch immer etwas dazwischen. Mal hatte ich keine Zeit, dann konnte ich mich für keine Partie entscheiden und manchmal vergaß ich es auch einfach.
Umso kurzfristiger fiel vor zwei Wochen die Entscheidung, als ich während einer Autofahrt im Radio Werbung (!) für das Spiel der Potsdam Royals gegen die Berlin Rebels hörte. Ein echtes Lokalderby und ich hatte Zeit. Ich wusste, das der Moment für mein erstes Saison-Spiel der GFL gekommen war. 😀
Am letzten Sonntag war es dann soweit: Zusammen mit einem footballbegeisterten Kumpel machte ich mich auf den Weg zum Sportpark Luftschiffhafen nach Potsdam. In diesem Artikel möchte ich euch nun von meinen Erfahrungen vom Spiel berichten.
Eintrittskarten zum Schnäppchenpreis
Schon vor dem Spiel hatte ich mich über die Eintrittspreise und die Wege, um an die Karten zu kommen, informiert. Besonders hat mich dabei erstaunt, dass die Karten auf der Internetseite der Potsdam Royals auch online gekauft werden können.
Da man Online jedoch einen genauen Sitzplatz auswählen muss, und das zugehörige Tool nicht wirklich klar werden lässt, welche Plätze eine gute Sicht ermöglichen und wo diese überhaupt liegen, habe ich meine Karten vor Ort gekauft.
Für ein Ticket im unüberdachten Bereich der Haupttribüne und auf der gesamten Gästetribüne bezahlt man online und vor Ort sehr günstige 6€. Möchte man im überdachten Bereich der Haupttribüne platz nehmen, kostet das Ticket 8€.
Als echter Berliner habe ich natürlich auf der Gästetribüne platz genommen. Mit mir waren noch ungefähr 50 weitere Fans der Rebels mitgereist, die mit Trommeln und Tröten ordentlich Lärm machten.
Kickoff mit technischen Schwierigkeiten
Der Spielbeginn erfolgte pünktlich um 16.30 Uhr. Leider ohne vorherige Hymne kickten die Rebels das Ei zu den Royals, die in ihrem anschließenden ersten Drive keine Punkte zustande brachten.
Die Stimmung im Stadion war ausgelassen gut, insgesamt hatten sich knapp 2.000 Fans im Stadion eingefunden. Für Football der GFL eine gute Zahl, die sicher auch durch den Fakt begründet ist, dass es sich um das letzte Heimspiel der Royals handelte.
Leider ließ der erste Beweis, dass es in vielen Aspekten im deutschen Football immer noch sehr amateurhaft zugeht, nicht lange auf sich warten. Auch lange Zeit nach Beginn des ersten Quarters gab es keine Spielstands-Anzeige, geschweige denn eine Anzeige der Spieluhr.
Der große Bildschirm im Stadion war schwarz, erst kurz vor Ende des ersten Quarters funktionierte die Anzeige. Die Spieluhr blieb allerdings konstant stehen. Das Quarter endete dementsprechend überraschend. Das zweite Quarter sollte Besserung versprechen.
Mit funktionierender Anzeige und Spieluhr schafften die Rebels einen zweiten Touchdown, zuvor scorten sie schon im ersten Quarter. Zur Halbzeit stand es 0:14 und dementsprechend geknickt war auch die Laune der Potsdamer Fans.
Halbzeitshow und die Rückkehr der Royals
Anlässlich des letzten Heimspiels der Potsdamer wurde sogar für eine echte Halbzeitshow gesorgt. Vor der Haupttribüne trat ein Robbie Williams Cover auf. Aufgrund starker Probleme beim Ton versuchte dieser, zumeist recht verzweifelt, Stimmung zu machen. Da war es wieder, das Gefühl der Amateurliga.
Ein Imbisswagen und ein Getränkestand versorgten die Zuschauer zu angemessenen Preisen mit Speisen und Getränken.
Die zweite Hälfte des Spiels war durch eine starke Aufholjagd der Potsdamer Royals geprägt. Sehr zur Freude der Fans übernahmen die Potsdamer zu Beginn des vierten Quarters die Führung mit 18:14. Was zum Ende der ersten Halbzeit nach einem klaren Sieg der Rebels aussah, wurde nun noch einmal richtig spannend.
Mit nur noch wenig Zeit auf der Spieluhr mussten die Rebels einen Touchdown schaffen. Im letzten Versuch vor der Endzone klappte das dann auch. Ruhe auf der Heimtribüne, Party bei den Berlinern.
Ende der Zitterpartie
Mit 21:18 konnten die Rebels das Spiel in letzter Sekunde doch noch für sich entscheiden. Der entsprechende Spielbericht auf der Internetseite der Rebels trägt daher einen sehr passenden Titel:
Rebels spielen wieder gegen sich selbst!
Ein schönes Spiel war es trotzdem, das zudem auf einem guten Level stattgefunden hat. Im Hinspiel waren die Rebels den Royals noch knapp unterlegen, und das obwohl die Royals diese Saison erstmalig in der GFL spielen. Zuvor erkämpften diese sich in der letzten Saison den Aufstieg aus der GFL2.
Der nächste Besuch der GFL kommt bestimmt
Auch wenn man an der Professionalität der Umsetzung sicher noch arbeiten kann, hat es sich gelohnt ein wirklich tolles und spannendes Football-Spiel der GFL zu sehen!
Ich kann jedem der Footballinteressiert ist, sei es auch nur durch die NFL, empfehlen, mal ein Spiel der GFL zu besuchen und sich ein eigenes Bild zu machen. Ich werde auf jeden Fall mal wieder ein Spiel besuchen!
Bis dahin lassen sich die einzelnen Spiele der GFL ja auch bei GFL Live verfolgen. 😉